Gesamt
Tauchplätze
Tauchguides
Service
Ausstattung
Boote
Zuerst einmal: Meine Meinung ist höchst subjektiv, und die Situation wird von anderen Tauchern vielleicht ganz anders gesehen!
Wer großen Komfort sucht und erwartet, dass alles für ihn gemacht wird, ist hier völlig falsch. Wer sich aber auf die Gegebenheiten einlässt, erlebt eine tolle Zeit! Inhaber Frank ist jederzeit ansprechbar (persönlich oder per WhatsApp) und lädt auch mal auf ein Bier ein. Die Basis ist rustikal, aber zweckmäßig eingerichtet. Es gibt eine Unisex-Toilette und eine Außendusche. Umkleidekabinen sind nicht vorhanden, aber man findet ein ruhiges Fleckchen, um sich umzuziehen. Sein Gerödel zieht man selbst auf trägt es über die Straße zum Boot. Die kleinen Hartbodenschlauchboote springen hart über die Wellen (wer seekrank wird, sollte unbedingt vorher was einwerfen), und es ist eine kleine Herausforderung, nach dem Tauchgang wieder ins Boot zu kommen, da es keine Leiter gibt. Die Skipper und Guides machen hier aber einen super Job und helfen. Überhaupt muss ich die Fahrkünste des Skippers lobend hervorheben, der die Nussschale auch bei ordentlichem Wellengang noch zu händeln weiß. Wir sind mehrere Male mit dem Whalewatching-Boot zum Tauchen rausgefahren, so heißen: wenig Platz fürs Equipment, das am Boden liegt und welches man dann auf dem kleinen schaukelnden Boot anziehen muss. Geht auch alles, vor allem, wenn man sich gegenseitig hilft.
Wir hatten insgesamt sehr schöne Tauchgänge und tolle Erlebnisse. Unser Checkdive war total unspektakulär, und es gab kaum etwas zu sehen. Das mag auch an dem Tauchplatz gelegen haben, der auf Wunsch von zwei Gästen nochmal gewechselt wurde, weil sie mit dem Einstieg am ursprünglich geplanten Tauchplatz nicht zufrieden waren. Der Rest der Gruppe hat dem Wechsel zugestimmt, unser Guide war total bemüht, daher gibt's da nichts zu meckern. Es war halt ruhig und eher meditativ, was für einen Checkdive auch gar nicht so verkehrt war, und bei Wellengang werden Ein- und Ausstieg selbst bei Tauchgängen von Land aus spannend.
Aufgrund der Wetterlage konnten wir leider nicht zur Princess Alice Bank rausfahren. Natürlich hätte ich es mir anders gewünscht, aber Sicherheit geht vor, daher begrüße ich auch diese Entscheidung. Unvergessen bleibt dafür die Oberflächenpause, die wir zwischen zwei Bootstauchgängen in der Marina von Horta verbrachten. Da war die Pause eigentlich cooler als die Tauchgänge selbst.
Natürlich haben wir auch Ausfahrten zu den Blauhaien gemacht. Wir hatten vorher ein ausführliches und hervorragendes Briefing durch Jana erfahren, die viel erklärt und uns auf die Haibegegnungen vorbereitet hat. Wir hatten vier Tauchgänge im Paket der Sharkweeks gebucht, was mir anfangs ganz schön viel vorkam, aber jeder Tauchgang war anders, schön und aufregend. Die Wartezeit, bis sich der erste Hai blicken ließ, lag zwischen fünf und 45 Minuten. Wie bereits erwähnt, wer zu Seekrankheit neigt, sollte hier unbedingt vorsorgen. Das liegt in der Verantwortung eines jeden selbst, und da kann man sich im Nachhinein nicht beschweren. Während ich gar nichts spürte, hat sich ein anderer Taucher die Seele aus dem Leib gekotzt und hat am Tauchgang selbst gar nicht mehr teilgenommen.
Mit Guide Seb haben wir auch zwei Hautauchgänge gemacht, aber wir fühlten uns mit Jana sicherer, weil sie wesentlich mehr am Hai war und besser aufpasste, dass die Tiere uns beim Aufstieg und Einstieg ins Boot nicht doch als Beute missverstehen. Sie hat auch mehr erklärt und war für die Gäste zugänglicher, während ich den Eindruck hatte, Seb performe vor allem für sich selbst oder habe kurz vor Ende der Saison einfach keine Lust mehr. Das kann aber auch eine Momentaufnahme gewesen sein. Jedenfalls nochmal großes Lob an Jana!