Gesamt
Kabinen
Essen
Tauchguides
Sicherheit
Tauchspots
Erstmal fanden wir super, dass die Crew rein ägyptisch war, also auch die Diveguides. Ich finde es immer unschön, wenn die „besten“ Jobs auf einem Boot an „Ausländer“ gehen. Zu bemängeln haben wir was die Guides angeht aber, dass nicht immer sinnvoll getaucht wurde: Laut Briefings hieß es eigentlich immer, dass nicht gegen die Strömung getaucht werde, de fakto sind wir aber oft gegen die Strömung geflösselt, was selbst ich als mitteljunge, fitte Frau teilweise echt anstrengend fand, zwei ältere britische Gäste und ein jüngerer Amerikaner mit Knieproblemen hatten allerdings echt arg zu kämpfen und haben dann im Verlauf Tauchgänge ausgelassen, sobald im Briefing Strömung auch nur erwähnt wurde, das hätte man besser machen müssen bzw sich an den im Briefing besprochenen Plan halten sollen.
Was die Tauchspots angeht waren wir ziemlich enttäuscht, eine Route, die Fury Shoals heißt, dann aber zu 2/3 um Marsa Alam herum stattfindet, war nicht was wir uns vorgestellt hatten. Ich habe diese Route vor einigen Jahren schon mit einer anderen Flotte gemacht, da waren wir zu 2/3 an den Fury Shoals. Allerdings muss man auch sagen, dass weiter im Süden durch die erhöhte Wassertemperatur (30 Grad Ende September) die Korallen zu 75% gebleicht, also tot sind. Das hat uns Alle total schockiert und macht einem den Klimawandel auf einmal sehr bewusst, wirklich furchtbar!! Dementsprechend gab es natürlich auch viel weniger Fisch als erwartet und von früher bekannt. Weiter nördlich war das Wasser „nur“ 29 Grad warm und die Korallen noch etwas gesünder, und es gab dort mehr Fisch, aber lange nicht so viel wie gewohnt. Haie kommen bei der Wärme übrigens auch am frühen Morgen an Elphinstone nicht hoch… für uns war es auf jeden Fall der letzte Ägyptenurlaub, denn ich fürchte, dass die Korallenbleiche dort wohl eher fortschreiten und man bald gar nichts mehr zu sehen bekommen wird.
Aber zurück zur Miss Nouran:
Wir hatten die Mastersuite oben vorne, die war von der Ausstattung ok, wenn auch etwas abgeranzt, obwohl das Schiff ja noch nicht so alt ist (Verblendung der Schublade fiel zB andauernd ab), es ist aber nunmal die einzige Kabine mit Doppelbett - was allerdings mega hart war. Leider wussten wir nicht, dass das Deck vor der Kabine das Aufenthaltsdeck der Crew ist, also eigentlich permanent mind. einer, meist aber mehrere der Jungs genau vor unseren Fenstern saßen und sich lautstark unterhalten, telefonieren etc. haben. Die Fenster sind zwar von Außen schwarz und damit kann man wahrscheinlich nicht rein schauen - zumindest wenn drin kein Licht an ist - aber ich als Frau hab mich trotzdem sehr unwohl gefühlt beim aus-/umziehen und vor Allem Duschen, so dass wir die Gardinen eigentlich immer geschlossen und vom tollen Ausblick somit gar nichts hatten (bei offenen Gardinen hätte man allerdings auf die Köpfe der vor dem Fenster sitzenden Jungs geschaut, also wars mit dem Ausblick sowieso nichts). Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir die teure Kabine nicht gebucht!
Super fanden wir die Sicherheits- und Brandübung, nach dem Vorfall im Juni diesen Jahres zeigte uns dies, dass man daraus gelernt hat und Sicherheit sehr ernst genommen wird; außerdem gab es in jeder Kabine Schwimmwesten und einen funktionierenden Rauchmelder und wir wurden dazu angehalten, immer zu kontrollieren, ob der auch blinkt, sprich die Batterie voll ist. Vorbildlich!
Zuletzt noch ein Wort zum Essen: Die Qualität war nicht schlecht und auch ich als (unangekündigter) Vegetarier hab meistens was gefunden, und wenn es Pommes waren. Ich hab auf anderen Booten schon deutlich besser gegessen, aber es war insgesamt ok. Was allerdings wirklich herausragend war, waren die Nachtische - es gab einen eigenen Pastry-Chef und der hat alles Erdenkliche gebacken, es gab also immer frische Kekse, Kuchen (trocken und mit verschiedenstem Obst), Törtchen etc. Der Hammer! Allein dafür hat sich die Tour dann doch gelohnt ;)